Growth Hacking am Beispiel von einer Schokoladenfabrik!
Die traditionelle Herangehensweise, um Schokoladen abzusetzen, wäre zunächst kreativ zu werden. Nach diversen Erhebungen, Markforschung und Pannelbefragungen, hätte sich wahrscheinlich das ein oder andere Merkmal herauskristallisiert, was herausgestellt werden sollte. Das Ergebnis kann von lila Kühen, die idyllischer Alpenkulisse die Milch für unsere Schokolade produzieren, über die reine quadratische und praktische Form, bishin zum vermeintlichen schweizer Qualitätsimage reichen. Nachfolgend, wird mit enormen Mitteln versucht, das Bild eines Produktes in die Köpfe der Konsumenten zu pressen. Das Konzept nennt sich Branding. Da Verbraucher jedoch zunehmend bewusster einkaufen und sich umfassend informieren, wird dies zunehmend schwieriger. Zunehmender Wettbewerb und steigende Werbekosten offline, wie online tragen ebenso dazu bei, das neue Wege gefragt sind.
Growth Hacking vs traditionelles Marketing
Genau hier versucht das Growth Hacking anzusetzen, anstatt in großen Kampagnen zu planen und Konsumenten Bilder aufzuzwingen, wird hier ein anderer Ansatz gewählt. Der Schlüssel zum Erfolg ist zum einen die Planung in kleineren aufeinander aufbauenden Kampagnen. Der Vorteil Learnings können somit das Ergebnis der nächsten Kampagne nachhaltig verbessern. Der zweite entscheidende Faktor ist Geschwindigkeit. Innerhalb dieser Kampagnen nehmen wir ein Laufzeit von 14 Tagen an, wird versucht, so viele Optimierungen und Tests wie möglich auf den Weg zu bringen. Das Ergebnis sind Daten die unsere Kampagnen immer effizienten und effektiver machen.
Ein B2B Teambuilding Workshop in der Schokoladenfabrik
Nehmen wir an ein B2B Team Building Workshop soll beworben werden, bei dem die Teilnehmer in kleinen Teams Pralinen oder Schokolade selbst herstellen. So könnte eine erste Growth Kampagne als Funnel aussehen.
Zunächst wird dabei Aufmerksamkeit (Awareness) über LinkedIn Anzeigen erzeugt, nach einiger Zeit erfolgt automatisch eine LinkedIn Kontaktanfragen. Jetzt wird es spannend, durch die Annahme der Anfrage erhalten wir Zugriff auf die Kontaktdaten unseres neuen Kontaktes. Darunter E-Mail, sowie Telefonnummer. Diese Infos benutzen wir, um für unseren neuen Kontakt passgenauen Anzeigen mittels Google Ads und Custom Audiences in Form von Bannerwerbung auf den Weg zu bringen. Hier durch bringen wir unseren Kontakt dazu, eine erste Aktion durchzuführen, den Klick auf die Anzeige. Jetzt gelangt unser Kontakt, der bereits Interesse gezeigt hat, auf unsere Landingpage. Alternativ schreiben wir unseren Kontakt per direkter Nachricht auf LinkedIn oder auch per E-Mail an. Läuft alles wie geplant folgt die Buchung.
Während unserer Kampagne testen wir sowohl verschiedene Anzeigenformate und Botschaften gegeneinander. Auch könnten wir Anzeigen über Facebook oder aus den Facebook Audience Network ins Spiel bringen. Darauf aufbauend entwickeln wir weitere Wege über neue Kanäle unsere Zielgruppe zu erreichen.
Doch dies ist erst der Anfang, unmittelbar nach der Veranstaltung versuchen wir, die Teilnehmer über Gutscheine und Angebote zum Einkauf in unserem Online Shop zu bewegen. Unsere neuen Fans konnten bereits unsere Produkte persönlich erleben und haben, sofern wir alles richtig gemacht haben, eine starke persönliche Beziehung mit unseren Produkten aufgebaut. Sicherlich haben wir somit auf Fürsprecher gewonnen und können von weiteren Empfehlungen ausgehen, auch hier setzen wir an. Anstatt also Menschen Geschichten aufzuzwingen, die sich jenseits der Realität bewegen, lassen wir Sie selbst Ihre eigenen Geschichten mit unseren Produkten im Mittelpunkt schaffen. In diesem Beispiel lässt sich ebenfalls erkennen, wie sehr die Grenzen zwischen B2B und B2C verschmelzen können.
Growth Hacking auch für dein Produkte / deine Dienstleistung
Mit den folgenden Tipps kannst du das Ganze auf deinen Produkte oder Dienstleistungen übertragen. Dabei gehen wir davon aus, das du bereits erste Kunden hast und du kein neuartiges Produkt verkaufst. Die folgenden Frage sollen dir dabei erste Anhaltspunkte geben:
1. Stelle deinen Kunden in den Mittelpunkt
- Beginne damit die Motivation deiner Kunden zu verstehen
- Welche Probleme löst dein Produkte / deine Dienstleistung?
- Welche Ziele verfolgt dein Kunde?
- Greife hierzu gerne auf Fragen im direkten Gespräch mit deinen Kunden zurück oder bitte Sie um Bewertungen für deine Webseite
- Dies gibt dir wertvolle Erkenntnisse
2. Wie führst du dein Marketing durch?
- Wie viele Änderungen führst du pro Woche an deinen Kampagnen, deiner Webseite, o.ä durch?
- Welchen Anteil nehmen dabei neue Werbeformate und Kanäle ein?
- Folgst du einem klaren Prozess?
- Welche Marketingaktivitäten unternimmst du regelmäßig?
3. Messbarkeit
- Welche zentrale Kennzahl ziehst du für die Erfolgsmessung heran?
- Wie genau ist die Messung deiner Kampagnen?
- Trackst / erhebsts du alle relevanten Kennzahlen?
- Orientieren sich deine Kennzahlen z.B. am Pirate Funnel?
- Greifst du für die Messung auf wenig aussagefähige Kennzahlen wie z.B. Seitenaufrufe o.ä. zurück?
4. Wettbewerb
- Wie sehr sind deine Werbeausgaben z.B. für Anzeigen in dem letzten Jahr gestiegen?
- Wie hat sich dein Wettbewerbsumfeld in den letzten Jahren verändert?
- Sind deine Wettbewerber bereits auf mehr Kanälen unterwegs als du?